SG Motor Thurm - FC Crimmitschau 5:6 (2:1)
Ostern war dieses Jahr auch für unsere Männermannschaft das Fest der Auferstehungen.
Die beiden Nachholspiele hielten wohl auch mehr ins Nest gelegte Eier bereit, als der ein oder andere beim familiären Suchen finden konnte.
Aber der Reihe nach: Zuerst ging es am Samstag zur SG Motor Thurm, die aufgrund des letzten Tabellenplatzes als Underdog in ihr Heimspiel gingen.
In unsere Startelf rutschten pünktlich zum Abstiegskampf sowohl Seidel nach langer Verletzung, als auch erstmals in dieser Saison Kapitän F. Zipfel.
Den Favoritenstatus unterstrich unsere Mannschaft von Beginn an. Thurm zeigte keinerlei Ambitionen, selbst einen geordneten Ballvortrag aufziehen zu wollen. Dies sollte sie aber nicht am Führungstor in der 9. Minute hindern.
Nach einer vermeidbaren Ecke stand Krause völlig blank im Rückraum, traf den Ball zwar nicht richtig, aber ausreichend um ins lange Eck zu verwandeln.
Bereits vier Minuten später nahm sich Eichler ein Herz und schloss nach langem Dribbling aus der Distanz ab. Auf feuchtem Rasen ditschte der Ball einmal auf und landete durch die Arme des Keepers zum Ausgleich im Netz.
Alles stand wieder auf Anfang und aufgrund der optischen Überlegenheit schien das Spiel wieder seine geordneten Bahnen anzunehmen. Zumindest bis zur 20. Minute. Dann klärten Jäger und F. Zipfel im Verbund eine Situation gegen den Thurmer Stürmer. Von dort sprang der Ball Richtung Auswechselbank zu Krause. Dieser drosch aus unmöglicher Position mit dem Außenrist an den Ball und weil es nicht anders kommen konnte senkte sich der Ball unhaltbar in das lange Eck. Ein Sonntagsschuss am Samstagsspieltag!
Sichtlich konsterniert von diesem Spielverlauf verlor auch unserer Mannschaft anschließend den Faden und die erste Halbzeit plätscherte zu Ende. Ullrich setzte kurz vor dem Pausentee noch einen sehenswerten Abschluss an die Latte und Anderfuhr vergab eine auf dem Silbertablett servierte Ausgleichssituation überhastet.
Zur Pause mussten die Crimmitschauer verletzungsbedingt den Torhüter wechseln. Für Seidel kam Lellwitz in die Partie.
Bereits in der 50. Minute musste aber auch dieser das erste Mal hinter sich greifen. Die Abseitsfalle der noch nicht eingespielten Verteidigung griff einmal überhaupt nicht und so war Lange frei durch, umkurvte den Schlussmann und schob zum 3:1 ein.
Sichtlich motiviert und augenscheinlich nun auch mit einem konditionellen Vorteil gesegnet rappelten sich unsere Jungs aber nochmals auf.
In der 60. Minute war es Simon, der nach einer Ecke den Anschluss herstellen konnte. Nur sieben Minute später nutzte Präßler die nächste Eckensituation zum mehr als verdienten Ausgleich.
So lang hielt die Freude allerdings nicht. Wiederum nur 60 Sekunden später ging Thurm erneut in Führung. Während einer Freistoßausführung zeigte man sich zu schläfrig, ließ Lange frei neben der Mauer stehen und kassierte nach flacher Ausführung auf den Stürmer das 4:3.
Aber auch das war noch nicht der Nackenschlag für unser Team- die Achterbahn hatte gerade erst Fahrt aufgenommen.
Erneut nur zwei Minuten später stand es bereits 4:4! Nach flacher Hereingabe von Eichler ließ der gegnerische Keeper klatschen und Präßler stand zum Abstauben parat. Bis zum neunten Treffer des Tages dauerte es dann sage und schreibe eine Viertelstunde. Dann versenkte Simon eine Freistoßflanke von Ullrich per Kopf zum 4:5 (85.).
Aber auch dieser Treffer reichte nicht, um die reichlich beanspruchten Nerven zu beruhigen. Nach einem ungefährlichen Distanzschuss griff auch unser Schlussmann Lellwitz einmal daneben und legte sich die Kugel quasi selbst in den Kasten (86.). Und weiter geht’s: Da in diesem Spiel wirklich einfach alles möglich war eröffnete sich den Crimmitschauer wiederum nur eine Minute später eine wahnsinnige Kontermöglichkeit. Eichler wurde in diesen geschickt und hatte kurz vor Ende mit N. Zipfel, F. Zipfel und Baumkötter plötzlich sogar noch drei Mitspieler dabei, während sich nur noch zwei Verteidiger vor ihm befanden. Eichler überlupfte den Keeper sehenswert und N. Zipfel gab dem Ball per Hechtsprungeinlage den Sicherheitsstoß in den verwaisten Kasten.
Wahnsinn! In der 93. Minute zog sich Baumkötter noch eine gelb-rote Karte zu. Durch einige Standardsituationen wurde es in der Nachspielzeit zwar noch brenzlig, der Sieg konnte aber über die Zeit gerettet werden. (FZ)